Wolfgang Körber ·
Oxygen
Skulptur Fotografie Malerei
Herausgegeben von Bazon Brock
Mit Texten von Bazon Brock, Markus Brüderlin,
Matthias Erntges, Eugen Gomringer, Wolfgang
Körber, Heinz Mack und Klaus Rinke
384 Seiten, 297 Abb. davon 239 farbig
Format: 31,5 x 23,5 cm (Leinen in Schutzumschlag)
erschienen: 2009
ISBN 978-3-931876-78-4
EUR 98,–
Bei Wolfgang Körber ist die Wirkung erzielende Ökonomie der Mittel das
Kennzeichnende seines Werkes.
Die Skulpturen entstehen nach einem Regelplan aus der Addition maßgleicher
Elemente als ein in sich
folgerichtiges Konstrukt. Für die Malerei wird dagegen eine Strategie
gewählt, die den Zufall herausfordert. Zwischen amorpher Malerei und
konstruierter Skulptur steht die
konkrete Malerei, deren einfache Gitterstruktur den Ordnungsrahmen für
vielfältige Farbkonstellationen
bildet. Die Fotografie, vermittelt zwischen Volumen und Fläche indem sie jede
Skulptur in gleichen Schritten
umrundet und in eine Vielzahl von Fotos zerlegt. Die Wahrnehmung der Skulptur wird
über die Fotosequenz
neu interpretiert. Das Foto selbst bleibt autonom.
Die Strategie des Vorgehens ist mit Beispielen von 1964 bis 2009 in diesem Buch
detailliert belegt. Bazon
Brock summiert in seinem Text: Nur die Mittel heiligen den Zweck – Körbers
Gestaltungskonzept von
Fügung, Verschränkung und Konstellation.
Körber gelingt wie nur noch wenigen Repräsentanten des
Modernitätsanspruches, durch Gestaltung die
grundlegenden Paradoxien des Erkenntnisstrebens zu entfalten: Jede erfolgreiche
Forschung führt dazu, das
Ausgangsproblem immer noch komplexer und damit interessanter, also grundsätzlich
unlösbar erscheinen zu
lassen, anstatt der naiven Erwartung zu entsprechen, daß man durch intensivere
Konzentration auf das
Wesentliche das Ausgangsproblem erledigen könne. Aus diesem Paradox erklärt
sich das Geheimnis der
Steigerung durch Reduktion oder des Luxurierens durch Askese. Zweifellos steht
Körber für diese Paradoxie,
die er in jedem seiner Arbeitsresultate manifestiert. Das öffentlich zu bekunden
und zu belegen, ist die
Bestimmung der hiermit vorgelegten Publikation.